Digitale Streetwork im Kontext Prostitution_Sexarbeit und Menschenhandel

ira e.V. setzt sich für betroffene oder bedrohte Personen von geschlechtsspezifischer Gewalt, wie Menschenhandel, Zwangsverheiratung oder weiblicher Genitalverstümmelung sowie Personen in der Prostitution ein. Diese Personengruppe leidet sehr häufig unter mehrfacher Stigmatisierung, Diskriminierung und Rassismus; ihre Belange und Nöte sind weitestgehend unsichtbar - ebenso wie die Personen selbst, die am Rand der Gesellschaft leben. Die Themen unserer Ratsuchenden sind tabuisiert und gesellschaftlich verpönt oder werden als kulturelle Besonderheiten gebrandmarkt, was ihre Belange für die Mehrheitsgesellschaft uninteressant macht; wir bringen die Themen ins öffentliche Bewusstsein und treten für gesellschaftlichen Wandel ein.

Wegen dieser Marginalisierung sowie häufigen Suchuld- / Scham- und Angstgefühlen hat unsere Zielgruppe sehr oft auch keinen Zugang zum helfenden System, oder es wird aktiv keine Hilfe gesucht.

Um die Personen trotzdem erreichen zu können und die Hilfe dorthin zu bringen wo sie benötigt wird, haben wir eine bedarfsorientierte und niederschwellige "digitale Streetwork" entwickelt und etabliert. Das Angebot umfasst unter anderem Mail und Chatberatung sowie Aufklärungs- und Empowermentarbeit auf Social Media, die zusätzlich für die Belange der Betroffenen sensibilisieren soll.